Führung Gartenstadt Hellerau
15. März 2023
Ein wissenswerter Rundgang durch die beschaulichen Straßen Helleraus bot sich den Jugendlichen des Freiwilligen Jahres in der Gartendenkmalpflege (internationale Jugendgemeinschaftsdienste ijgd). Nachdem wir uns gemeinsam Gedanken gemacht haben welche Bedürfnisse an das Wohnen die vorrangigsten der jeweiligen Epochen waren, erarbeiteten wir die Beweggründe für das Streben nach mehr Grün und einem lebenswerten Umfeld um die Wende zum 20. Jahrhundert. Mit den Theorien von Ebenezer Howard, dem Erfinder der Gartenstädte, wurde der Grundgedanke der Lebensreform erläutert.
Wichtige regionale Persönlichkeiten, welche Anhänger der Reformbewegung waren, wurden mit ihren Lebenswerken vorgestellt. So u. a. Karl Schmidt-Hellerau, dem wir einen Besuch an seinem Grab abstatteten und seine markanten Möbelwerkstätten, im Grundriss einer Schraubzwinge, besuchten. Während des Vortrages lernten die Jugendlichen architektonische Besonderheiten der Architekten Riemerschmidt, Tessenow und Frick zu erkennen, zu unterscheiden und zu deuten. Das Festspielhaus war die letzte Station unseres Rungganges und bot mit seiner eindrücklichen Architektur viele baugeschichtliche Zitate, welche wir gemeinsam analysierten. Zum Schluss durften die Jugendlichen ihr Wissen bei einem kleinen Kreuzworträtsel über die Inhalte des Vortrages lösen. Nicht nur an dieser Stelle zeigte sich, wie aufmerksam sie den Inhalten folgten, auch bei der ein oder anderen Zwischenfrage war das Interesse spürbar. Ziel des Vortrages war es diese besondere, denkmalgeschützte Siedlung ins Bewusstsein zu rufen und die Grundgedanken der Gartenstädte zu vermitteln. Und nicht zuletzt liefert das Lebenswerk unserer schaffensreichen Vorfahren enorm viel Vorbildpotential für unsere Generation, wenn man bedenkt mit welcher Willenstärke innerhalb weniger Jahre aus 130 ha Feldfläche eine Gartenstadt mit weltweiter Bedeutung entstand.
(Lisa Hallex, Stand März 2023.)
(Fotos: Grit Firla.)