Exkursion durch Meißen
Am 14. September 2019 besuchten wir im Rahmen unserer jährlichen Reihe „Sächsische Klein- und und Mittelstädte“ die Porzellanstadt Meißen.
Bereits auf vergangenen Touren haben wir erfahren, dass diese Städte nicht immer nur klein oder mittelgroß waren, sondern vor allem im Mittelalter eine enorme Bedeutung für das wachsende Sachsen der Wettiner hatten. Wie unser Stadtführer Martin Kollna erklärte, war Meißen eine der ersten großen Befestigungen im heutigen Sachsen und wuchs durch die Niederlassung des Markgrafen und des Bischofs auf dem Burgberg mit den benötigten Verwaltungsangestellten. Die Lage an der Elbe mit dem Anschluss an die Via Regia durch die einzige Brücke zwischen Dresden und Torgau machten die Stadt für Handel und Gewerbe attraktiv. Wir erkundeten die Stadt von ihren Ursprüngen her bis in die heutige Zeit und untersuchten die einzelnen Zeitschichten an den Gebäuden der Altstadt. Neben dem Meißner Dom und der Frauenkirche besuchten wir auch die Porzellanmanufaktur.
Schließlich erlangte Meißen Weltberühmtheit durch den naiven Wunsch August des Starken Gold herstellen zu lassen. Zusammen mit dem Herrn von Tschirnhaus und dem Freiberger Hüttenspezialisten Gottfried Pabst von Ohain gelang Johann Friedrich Böttger zwar nicht die Goldherstellung, aber die erste Porzellanherstellung auf dem europäischen Kontinent. Das gut gehütete Geheimnis der Chinesen zur Porzellanherstellung war damit gelüftet. Die Albrechtsburg in Meißen, die zu jener Zeit leerstand, bot sich als sichere Manufaktur für die Porzellanherstellung an. Noch heute wird in der Meißner Porzellanmanufaktur hochwertiges Porzellan in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Die unterschiedlichen Techniken beim Modellieren und Bemalen wurden uns in der Manufaktur anschaulich gezeigt.
Mit Spannung freuen wir uns bereits auf unsere nächste Städtetour im kommenden Jahr!
(Martin Kollna, Stand: September 2019)