WvD

Wissensvermittlung in der Denkmalpflege e.V.

Stadtexkursion nach Wien, 2019
Bei unserer diesjährigen Reise aus der Reihe „Europas Hauptstädte“ haben wir uns an die sechstgrößte Stadt der EU herangewagt. Wien stand für vier Tage unter unserer Lupe.

Natürlich ist es schier unmöglich eine so große Stadt in vier Tagen zu ergründen, dennoch haben wir es geschafft, einen Bogen über die verschiedenen Stadtentwicklungsetappen zu spannen. Angefangen von Einblicken in das römische Militärlager (castrum) mit angrenzender Zivilstadt Vidobona bis ins 5. Jh. zogen sich unsere Entdeckungen weiter in die Zeit der Habsburger und die Belagerungen durch die Türken. Architekt Martin Kollna schilderte anschaulich die Zusammenhänge zwischen der Lage Wiens in Europa und den Auswirkungen auf Architektur und städtebauliche Entwicklung.

Die Glanzzeit des Barocks lässt sich sicher kaum an besseren Beispielen erkennen als am Belvedere und an Schloss und Park von Schönbrunn. Genau aus diesem Grund widmeten wir diesen Orten besondere Aufmerksamkeit. Im Belvedere mit seinen ausgeklügelten Sichtbeziehungen zwischen Park und Schloss bestaunten wir neben dem Park die Meisterwerke in der Österreichischen Galerie, u. a. die weltweit größte Klimtsammlung. Auf dem Schlosspark Schönbrunn ließ das Wetter leider nur einen kurzen Einblick zu. Geschützt unter den 45.000 Glasscheiben eines der drei weltweit größten Gewächshäuser seiner Art, war der Aufenthalt dennoch äußerst interessant und angenehm zugleich.

(Foto: WvD, 2019)

Die barocken Anlagen und die Beweggründe für deren Gestaltung ließen sich wunderbar mit den gründerzeitlichen Blüten vor allem entlang der Ringstraße vergleichen. Ausgehend vom Rathausplatz führte uns unser Weg also auch entlang der Ringstraße bis zum Karlsplatz. Landschaftsarchitektin Lisa Hallex erläuterte auf diesem Weg die Gestaltungsformen und geschichtlichen Hintergründe von gründerzeitlichen Grünflächen, Landschafts- und Jugendstilgärten mit der ein oder anderen Anekdote Wiens. Auch ein Besuch der Karlskirche war natürlich inbegriffen. Ihre Fassade bot ein Sammelsurium an architektonischen Zitaten, die selbst architekturfremde Teilnehmer unserer Reisegruppe zu lesen wussten. Im Inneren der Kirche zahlte sich das erfahrene Auge von Möbelrestaurator Frieder Eifler aus, welcher uns anschaulich darlegte welche Techniken und welcher enorme Zeitaufwand hinter der Innenausstattung liegt.

Unsere Reisen dieser Reihe sind prinzipiell so gestaltet, dass sich jeder Teilnehmer in einem individuellen kurzen Beitrag mit an der Programmgestaltung beteiligen kann. So erfuhren wir bspw. Wissenswertes über den berühmten Wiener Kaffeehausstuhl der Firma Thonet und die Technik des Baus von Sitzmöbeln mit gebogenem Holz.
Auch die lange An- und Abfahrt wurde zumindest spielerisch genutzt, um sich mit dem Wiener Dialekt vertraut zu machen. So hatten wir nicht nur beim Begriff „abstrudeln“ die ausschweifendsten Phantasien, sondern auf der gesamten Reise sehr viel Spaß.

Danke an alle für diese gelungene Reise!

Ich verbleibe mit einem herzlichen wienerischen „Baba“!

(Lisa Hallex, Stand: Oktober 2019)


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